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Musikunterricht für Kinder – Balsam für die Seele

Ihr Lieben, ich selbst habe als Kind leider kein Instrument erlernen können, aber ich würde mich dennoch als einen musikalischen  Menschen bezeichnen. Schon als kleines Mädchen bat ich meine Mutter, die gern Klassik im Auto hörte, die Musik auszumachen, da sie mich so sehr berührte, dass ich weinen musste. Das kenne ich bis heute und so ist es keine Wunder, dass ich davon überzeugt bin, dass Musikunterricht Kinder glücklich macht. Kinder sollten also auf jeden Fall die Möglichkeit haben, ein Instrument zu erlernen.

Musikunterricht für Kids

Natürlich mach ein Musikunterricht für Kinder nur Sinn, wenn sie es auch selbst wollen und die Mittel und die Zeit verfügbar sind. Das mit der Zeit ist so ein Problem – Mama-Taxi – kennt Ihr ja schon, aber so kommt es, dass meine Jungs Klavier und Geige lernen. Die Geige war nicht meine Idee, das könnt Ihr mir glauben!

Welches Instrument?

Aber seltsamerweise war mein älterer Sohn, nach einer Teilnahme an einem sog. Instrumentenkarussell, schon mit vier Jahren davon überzeugt, er wolle Geige lernen. Zur Auswahl standen damals Klavier, Gitarre und Flöte. Ich selbst habe als Kind gern Biene Maja geschaut, aber wenn Thekla (wer erinnert sich noch?) mit Ihrer Geige kam, habe ich mich hinter dem Sofa versteckt. Nicht nur, weil ich Sorge hatte, sie würde Maja und Willy etwas antun. Nein, auch wegen der schrecklichen Töne! Wenn man nicht gut Geige spielt, kommen furchtbar schiefe heraus, die einem in Mark und Bein fahren. Mir zieht es bei solchen Tönen fast die Fußnägel ein:-) Also war Geige definitiv nicht das Instrument, dass ich für mein Kind ausgesucht hätte. Mit fünf begann er mit der Flöte. Super schnell lernte er Noten lesen, etwas, für das ich ihn immer beneiden werden! Ich muss immer noch die Noten abzählen, wenn ich wissen will, welche Note er oder sein Bruder spielen sollen. Es ist, als würden sie beide bereits eine Sprache beherrschen, die mir völlig fremd ist. Klasse!!!

Wann startet man am besten mit dem Unterricht?

Natürlich kam mit vier Jahren auch grundsätzlich noch kein Geigenunterricht in Frage und ich hoffte damals, der Wunsch verliere sich im Sande. Aber mein Sohnemann (vom wem hat er wohl den Sturmschäden;-)) vergaß es nicht! Trotz Flöte, bei der er sich sehr erfolgreich anschickte. Mit einer für das Alter unglaublichen Beharrlichkeit, erkundigte er sich in regelmäßigen Abständen, wann denn nun mit seinem Geigenunterricht beginnen könne. Ich vertröstete ihn schließlich auf die Schule. Erneute Frage: Mama und wann fängt dann der Geigenunterricht an? Dieses Mal befürchtete ich wirklich, Einschulung und gleich ein Instrument zu erlernen, sei vielleicht zu viel auf einmal. Und bat ihn noch ein kleines bisschen zu wartete. Seine Ausdauer war bewundernswert und er hatte mich überzeugt, es musste wirklich sein sehnlichster Wunsch und nicht nur eine Phase sein.

Balsam für die Seele

Musik öffnet eine Tür zur Seele und meine Kinder sind vermutlich genauso sensibel, was Musik anbelangt, wie ich. Wenn sie also diesen Zugang zu ihrem Inneren finden, haben sie ein Ventil, über das sie ihre Gefühle ausdrücken können, wenn sie mal Sorgen haben, die sie nicht mit jemandem anderen besprechen wollen. Daher unterstütze ich, Musikunterricht Kinder seelische ausgeglichen macht, da sie so einen ganz eigenen Zugang zur Musik bekommen. So hilft das Spielen eines Instruments, sich ganz auf sich zu konzentrieren, es kann einem helfen, das Außen komplett auszublenden und in die Welt der Musik einzutauchen.

So verwundert es wohl kaum, dass wissenschaftlichen Studien zu Folge, Kinder, die ein Instrument erlernt haben, erheblich seltener im Gefängnis landen (wie krass!?!) – und es in der Schule leichter haben!

Schönes Geigenspiel

Zu Weihnachten schenkten ihm die Großeltern ein paar Stunden Schnupperunterricht und eine Leihgeige. Aus der Nummer kamen wir Eltern dann natürlich nicht mehr raus und ich bin den Großeltern sehr dankbar für diesen Schups. Er lernt seitdem Geige, übt natürlich viel zu wenig und hat doch nette Erfolge. Ich bin nicht dafür, dass es ein Drill ist und ein Hobby den Alltag beeinflusst. Schließlich kann ich sagen, entweder weil er mein Kind ist, oder weil er sich geschickt anstellt: schräge Töne à la Thekla habe ich nie gehört!

Geigenunterricht
Musikunterricht

Ich bin mir fast sicher, er wird nicht immer Geige spielen, aber ich würde mich sehr freuen, wenn er so lange Spaß dran hat, dass er später einmal auch nach einer längeren Pause, darauf noch spielen kann.

Für heute alles Liebe,

Giulia

 

P.S. Musikunterricht ist nicht immer eine Frage des Geldes, falls das hier jetzt jemand anbringen möchte. Der oben erwähnte Flötenunterricht war z.B. kostenlos von der Kirche organisiert. Einzige Gegenleistung: Teilnahme an besonderen Gottesdiensten, wie Ostern oder Erntedank, bei denen die Kinder etwas vorspielen. Den Deal sind wir sehr gern eingegangen!! Schade war aber, dass das Angebot nicht von allen Teilnehmern gewürdigt wurde, denn einige Mitflöter kamen sehr unregelmäßig. Doof, wenn die Kehrseite von kostenloser Förderung die inkonsequente Teilnahme ist. Das hindert auch den Lernerfolg und ohne Erfolg macht es natürlich auch keinen Spaß! Und der ist immer das Wichtigste

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Petra

    Ich hätte als Kind auch so gerne Geige gelernt und kann Deinen Sohn sehr gut verstehen. Meine Mutter war strikt dagegen und so wurde es das melancholische Cello. So wirkliche Freunde sind wir nie geworden und nach 5-6 Jahren hatte meine ehrgeizige Mutter endlich ein Einsehen und ich durfte aufhören. Alles in allem eigentlich keine so schöne Kindheitserinnerung – aber: ein Instrument zu lernen, öffnet einem die Tür in eine andere, sehr schöne Welt. Wenn ich heute klassische Musik höre – natürlich bevorzugt Geige – dann ist das ein anderes Zuhören, ein tieferes Eintauchen. In Gedanken sieht man die Noten vor sich, spielt mit und bewundert mit welcher Leichtigkeit schwierige Passagen gespielt werden. Ich kann es nur empfehlen, einem Kind die Chance zu geben – aber bitte als freiwilliges Hobby.

    1. gcatana

      Ganz genau Petra! Danke für Deinen Kommentar. Schade, dass es bei Dir nicht so gut lief. Aber vielleicht besser, als gar kein Instrument, wie bei mir? Liebe Grüße Giulia

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