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Wie es zu einem Wutausbruch kommt

Ihr Lieben, kennt Ihr das auch? Irgendjemand sagt oder tut etwas und plötzlich ist unser Bauch voller Wut. Wir können den Knoten nicht lösen und den folgenden Wutausbruch so schnell nicht verhindern. Gleich danach tut es uns meistens sehr leid, gleich so an die Decke gegangen zu sein. Aber ist der Knoten dann mal geplatzt, man sieht wieder klarer und es geht einem zumindest etwas besser.

Passiert uns das gegenüber den Kindern, sind diese häufig völlig überrascht und fühlen sich womöglich Schuld an unserem Wutausbruch. Dann fühlen wir uns nur noch um so schlechter.

Also habe mir mal überlegt, woher diese Wut überhaupt kommt. Wenn man weiß, wie es zu etwas kommt, kann man es künftig besser umschiffen oder sogar verhindern. Folgende Gedanken zum Entstehen eines Wutausbruchs kamen in mir auf :

1. Ist es angestauter Stress, der sich irgendwann, einem schwülem Wetter gleich, irgendwann im Gewitter entladen muss?

2. Sind es die dünnen Nerven, die sprichwörtlich nur am seidenen Faden hingen und reißen?

3. Will mich der andere wütend machen?

Bei den nächsten Gelegenheiten analysierte ich genauer, woher die Wut kam. Tja, in der Tat gibt es einige Gelegenheiten. Aber irgendwie schien keine der Theorien die Erkenntnis zu bringen, warum ich wütend werde.

Hier Beispiele, wann ich wütend wurde, obwohl ich sogar ausgeruht war, keine Eile hatte und ich gar nichts gemacht hatte:

– ich den Jungs sage, sie sollen auf der Wiese spielen, ich sie kurze Zeit später aber auf dem Bürgersteig sehe

– wir verabreden, dass sie um z.B. um 17h zurückkommen und ich sie um 17:15 immer noch nicht sehe bzw. höre

– der damals Nichtschwimmer sich weigerte, seine Schwimmflügel anzuziehen

– wenn es kurz davor ist, dass das Messer mit Nutella Resten in den Mund genommen zu werden

Bestimmt fällt Euch der gemeinsame Nenner auf, wenn man das mal so aufgelistet liest: ich hatte jeweils Angst. Angst, dass meinen Liebsten etwas zustößt. Und da steckt der Hase im Pfeffer: Menschen reagieren häufig mit Wut, wenn sie eigentlich Angst haben.

Angst, dass z.B. beim Spielen ein Ball auf die Fahrbahn rollt und die Kinder spontan hinterherlaufen. (mein Alptraum!!). In dem Moment schreit man aber nur „hab ich nicht gesagt, ihr sollt auf der Wiese spielen“ und die Kinder schauen einen verdattert an. Erkennt man, dass der Auslöser

Wenn Ihr das nächste Mal wütend seid, dann sucht nach dem, was Euch in der Situation Angst macht. Vermutlich werdet ihr die gleiche Erkenntnis haben. Das hilft ungemein, sich selbst besser zu verstehen. Man kann dann auch gnädiger mit sich selbst sein. Wer ist schon gern wütend und stolz auf seine Reaktion? Hingegen ist man viel verständnisvoller, wenn es sich um Angst handelt. Angst ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der unser Überleben sichert. Niemand muss sich darüber ärgern, Angst zu haben.

Auch dem Gegenüber kann man viel besser erklären, warum man gerade so aus der Haut gefahren ist. „Ich hatte Sorge, dass Du unachtsam hinter dem Ball auf die Straße rennst, obwohl ein Auto kommt..“

Also habe ich meinen Kindern auch erklärt, wo der Ursprung der Wut liegt. Es hilft auch ihnen, die eigenen Wut Situationen besser zu erlebenden, wenn wir hinterher gemeinsam überlegen, was ihnen Angst bereitete.

Probiert es aus. Und wer weiß, vielleicht hilft die Erkenntnis auch, wenn das nächste Mal ein wütendes HB Männchen (wer von Euch kennt die noch?) im Büro oder im Straßenverkehr Euren Weg kreuzt. Vermutlich sind es auch nur Angsthasen;-) Also ärgert Euch nicht.

Alles Liebe, Giulia

 

 

 

 

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