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Mir ist langweilig was soll ich tun?

Ihr Lieben, sicherlich kennt Ihr das auch. Endlich ein Moment, an dem keine Termine rufen, keine Mama Taxi Fahrten zu einem Hobby oder ähnlichem anstehen. Endlich mal Zeit! Man möchte sich selbst kurz ausruhen und genießen, nichts tun zu müssen. Aber da kommt schon der Ruf: Mama, mir ist langweilig, was soll ich tun? Vorbei ist die schöne Ruhe.

Was dann bisher geschah

Bisher habe ich mir dann Sachen überlegt, die die Minder machen könnten: ein Spiel spielen, etwas malen oder basteln, haben Ihnen Vorschläge gemacht, aber meist hatte die „schnelle“ Lösung keine lange Dauer. Bald folgte ein, ach, das finde ich doof, nee, das mag ich nicht und dann wieder mir ist langweilig.

Meine Gedanken dazu

Ich war natürlich weder glücklich mit dem Umstand, dass meine Kinder so genervt waren, noch, dass ICH ihnen Vorschläge machen sollte. Also überlegte ich länger darüber nach, was Langeweile eigentlich bedeutet. Sie ist wichtig, auch für Kinder. Und noch wichtiger ist meiner Meinung nach, dass sie schon früh lernen, diese Langeweile auszuhalten. Nur in der Langeweile kann eine wundervolle Kreativität entstehen. Mit ständigem Input von außen lernen Kinder nicht, in sich hinein zu hören, worauf sie eigentlich Lust haben. Warten, bis im Kopf von alleine ein Gedanke, eine Idee entsteht, die dann in die Tat umgesetzt werden kann. Häufig habe ich lieber schnell die Langeweile „beseitigt“, damit Friede war. Heute sehe ich, dass Kinder, die es nicht lernen, die Langeweile auszuhalten, später Probleme haben werden, wenn sie keinen Input von außen bekommen. Sie sind ständig abhängig von anderen und halten sich selbst vielleicht einmal nicht mehr aus. Ich will nicht sagen, dass es logisch sein muss, dass Kinder diese Leere in sich dann mit etwas anderem füllen werden, aber ausprobieren will ich es nicht!

Was habe ich geändert

Mit all diesen Erkenntnissen im Kopf, habe ich meine Reaktion auf die Aussage, mir ist langweilig Mama, geändert. Meine Kinder hören nun keine Vorschläge mehr von mir. Statt dessen frage ich sie, worauf hättest Du denn Lust? Was wolltest Du schon immer mal machen? (es stellt sich dann die Frage, ob das machbar ist). Und für den „Langeweile Notfall“ haben wir mal beim Aufräumen gemeinsam eine Kiste gepackt. In dieser Kiste sind Bücher, Spiele, Spielkarten, Übungshefte, Geduldspiele, Malsachen und andere Sachen, die nicht im ständigen Gebrauch sind. Wenn ihnen also nach einer Weile von alleine nichts eigefallen ist, können sie in diese Kiste gucken.

Erstaunlicher Weise, wird die Kiste selten benötigt. Meinst fangen sie an etwas zu bauen. Ich genieße es förmlich, wenn ich sehe, wie kreativ sie werden, wenn sie gemeinsam bauen. Auch die Geschwisterkonflikte werden dann hinten angestellt, wenn sie ein gemeinsames Projekt haben. Trotz des Alters meiner Jungs, spielen sie immer noch sehr gern mit Lego Duplo. Kreativität statt mir ist langweiligDer Phantasie freien Lauf lasse

Hier sind sie deutlich kreativer als mit dem Kleinen Lego, wo genau vorgegeben ist, wie das Auto, das Schiff, oder was auch immer zu bauen ist. Das ist Spielen nach Plan, das fördert die eigene Kreativität nicht.

Ich hoffe, es war der ein oder andere Gedanke für Euch dabei, wenn es wieder heißt: mir ist langweilig was soll ich tun.

In diesem Sinne frohe Langeweile, Eure Giulia

 

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