Vor kurzem bin ich am frühen Abend mit meinem jüngeren Sohn zu Fuß zum Supermarkt gegangen, um noch schnell etwas für das Abendessen einzukaufen. Dort trafen wir seinen sehr guten Freund aus dem Kindergarten und dessen Mutter. Wir unterhielten uns kurz und verabschiedeten uns, da wir alle schnell nach Hause wollten, um das Abendessen vorzubereiten. Sie stiegen in ihr Auto und wir gingen zu Fuß zur Ampel. Da hörten wir seinen Freund aus dem Auto rufen und mein Sohn rief laut zurück! Es dauerte lange, bis die Ampel umsprang und das Auto an uns vorbeifahren und abbiegen konnte. Die Jungs riefen weiterhin Namen und Abschiedsgrüße. Sie schrieben immer lauter, da sich die Entfernung logischerweise vergrößerte. Die Leute auf der Straße begannen, sich umzudrehen und komisch zu gucken.
Da sagte ich zu meinem Sohn, man kann doch nicht so laut durch die Straße schreien. Da guckte mich mein wunderbarer Sohn an, strahlte über das ganze Gesicht und lachte. „Natürlich kann ich das Mama, ich habe mich soooo gefreut, meinen Freund gesehen zu haben. Das darf doch jeder wissen!“
Innerlich habe ich mich vor meinem Sohn verneigt und gefreut, dass sein Herz so freudig empfindet und er es genauso ausdrücken kann. Ich werde ihn künftig ganz bestimmt nicht mehr maßregeln, sich zu freuen. Wer hätte das Recht, ihm das zu nehmen. Ich bin dankbar für seine Einstellung und die Lektion, die mir dieser kleine Mann mit seinem großen Herz erteilt hat. Same on me!
Wir Erwachsenen sollten auf diese Einstellung achten und versuchen, sie wieder zu kultivieren. Lasst uns die Freude, die wir empfinden aufmerksame erkennen und bewahren. So dürfen auch wir uns aus ganzem Herzen über das freuen, was uns das Leben beschert.
In diesem Sinne,
Eure Giulia