Was macht einen tollen Familienabend aus? Richtig die Gespräche! In diesem Beitrag geht es heute darum, wie wir Eltern uns mit den Kindern über ganz Alltägliches austauschen und wirklich erfahren, was unsere Kinder täglich bewegt.
Wir treffen uns immer alle spätestens zum Abendessen und resümieren dann gemeinsam den Tag. Dass wir wichtige Themen jederzeit in unserer Familienkonferenz besprechen wißt Ihr ja bereits.
Nun zum Thema gute Gespräche am Familienabend
Ihr kennt das sicherlich: alle haben über den Tag hinweg viel erlebt und erst am Abend kommt man dazu, sich gegenseitig auszutauschen. Wie war Dein Tag? ist aber eine unglaublich langweilige Frage, die, da in geschlossener Form gehalten, mit einem, in den Pulli gemurmelten, „Ganz ok“ sehr schnell beantwortet werden kann. Man ist dann keinen einzigen Schritt schlauer:-)
Meine Ideen für bessere Fragen, als „Wie war Dein Tag?“
Um bei Tisch den gemeinsamen Familienabend gesprächsintensiver zu gestalten, habe ich mir ein paar Fragen überlegt, die für alle deutlich mehr Austausch mit- und untereinander bringen und alle mehr vom Tag des anderen erfahren lassen. Hier eine kleine Auswahl:
- An welchen Moment erinnerst Du Dich gerade am liebsten/besten?
- Wie hat sich der Tag für Dich angefühlt? Wenn er eine Farbe hätte, welche wäre das und warum?
- Worüber hast Du heute gelacht?
- Mit wem hast Du die meiste Zeit verbracht und mit was?
- Wer hatte heute die tollste Pausenmahlzeit dabei? Was war drin?
- Was war das Spannendste, das Du heute gelernt hast? Erklärst Du es mit?
- Hat Dich heute etwas geärgert oder traurig gemacht?
Es folgen ganz automatisch Nachfragen z.B wie hat es dabei ausgesehen, wer war dabei, wo war das…… oder schlicht „erzähl uns mehr davon“. Versteht mich bitte nicht falsch, es geht nicht darum, die Familienmitglieder auszufragen. So mag das jetzt auf den ersten Blick aussehen. Aber wenn der gemeinsame Familienabend bei Tisch zum Ritual wird, findet niemand die Fragen „künstlich“.
Darum geht es ja auch gar nicht. Es geht darum, den Kindern die Bühne und Möglichkeit zu schaffen, von ihrem Tag zu erzählen. Zu lernen über die eigenen Empfindungen zu sprechen. Zu zeigen, dass wir Eltern daran wirkliches Interesse haben. Dass es uns wichtig ist, zu wissen, wie es ihnen geht, wie es in ihnen aussieht (meist sehen Eltern das aber schon von außen;-)) was sie bewegt und beschäftigt.
Selbstverständlich leben wir Eltern das auch vor, wobei ich uns immer wieder dabei erwische, dass wir uns gegenseitig mit der Frage „Wie war Dein Tag?“ begrüßen. Aber da wir genau wissen, was der andere damit meint, kommen keine ausflüchtenden Antworten, sondern es kommt dann zum Beispiel „Ach, das heutige Meeting war echt anstrengend. Ich hatte keine Chance, meinen Punkt anzubringen, alle hatten eine völlig andere Vorstellung und darüber bin ich ganz schon sauer und traurig.“
Ich glaube an diesem Beispiel seht ihr, was ich meine. Es geht darum tatsächlich zu erzählen, was einen beschäftigt. Und häufig ist es so, dass die Kinder das aufgreifen und dann von sich aus, ganz ohne Frage berichten, was ihnen vielleicht nicht so gut gelungen ist, worüber sie enttäuscht und traurig sind. Worüber sie sauer und ärgerlich sind. So können sie ihren Gefühlen einen Namen geben (darüber hatte ich ja schon geschrieben) und lernen nicht nur darüber zu sprechen, sondern auch besser damit umzugehen.
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Ich freue mich, von Euch zu hören.
Alles Liebe, Giulia