Ihr Lieben, heute will ich Euch nur kurz vom einem Erlebnis aus der Arbeitswelt berichten. Bestimmt stellt Ihr Euch schon die Frage, was in meiner Überschrift denn Führung und Kindererziehung miteinander zu tun haben?
Ich war heute auf einem Managementworkshop meiner Arbeit. Ja, Ihr lest richtig, heute am Sonntag! Ihr könnt Euch vorstellen, dass meine Laune nicht die beste war, meine Familie am heiligen Sonntag für die Arbeit verlassen zu müssen. Die Laune war auch deshalb mäßig, da die Agenda des Workshops kurzfristig geändert worden war und nun völlig andere Themen diskutiert werden sollten.
Also wir auf das Thema Führung zu sprechen kamen und besprachen welche Art am besten zu unserer Organisation passen würde, erzählte uns der Moderator eine Geschichte. Sie handelte von seinem Sohn, der mit seiner Hilfe lernen wollte, auf einer Slackline zu balancieren. Der Vater hatte seinen Mühe, dem Jungen an seiner Hand zu helfen und steuerte dessen Ungleichgewicht stets so aus, dass dieser nicht von der Slackline fiel. Das ging eine Weile so, beide waren aber (vermutlich) nicht zufrieden mit dem Ergebnis.
Da entschuldigte sich der Papa einen Augenblick, da er kurz mal zur Toilette musste. Als er zurückkam, balancierte sein Sohn auf der Slackline und bewegte sich mühelos vor und zurück. Der Vater rief voller Stolz, Mensch toll, jetzt hast Du es endlich ohne meine Hilfe geschafft! Der Sohn jedoch entgegnete: Papa, jetzt erst konnte ich es schaffen, denn Du hast endlich nicht mehr an mir gezogen!
Was für ein wunderbarer Vergleich
Wie häufig ziehen oder zerren wir an unseren Kindern, obwohl die Gefahr nicht ein Mal ein halber Meter hoch ist. Wir wollen sie nicht abstürzen lassen und „opfern“ uns. Dabei stehen so der freien Entwicklung unserer Kinder im Weg.
Ich bin dankbar, diesen Impuls heute mitgenommen zu haben – auch der Blick auf das Thema Führung war augenöffnend. Wir oft ziehen Chefs an Ihren Mitarbeitern, statt den Mut aufzubringen, sie einfach mal machen zu lassen, Hinterher kann man ein Pflaster anbieten, wenn es nicht geklappt hat, Aber bitte erst Mal machen lassen. Die Slackline wird ja nicht über einen 100m hohen Canyon gespannt. Auch das müssen wir uns bei Führung und Kindererziehung bewusst vor Augen halten,
In diesem Sinne, wünsche ich euch ein gutes Ausbalancieren.
Alles Liebe, Giulia
Oft braucht es einfach nur ein wenig Kommunikation.
Denn wenn Kinder uns sagen: „Ich kann das schon alleine“, merken wir oft erst, dass wir es ja mal drauf ankommen lassen könnten.
Und das können sogar schon die Allerkleinsten ausdrücken.
Du sagst es, liebe Ariane. Danke für Deinen Kommentar. Und häufig merke ich, es steckt eine Sorge/angst bei mir dahinter und woher die kommt, sollte ich mich dann fragen und loslassen.
Kennst Du das auch? Liebe Grüße, Giulia